Weihnachten geht weiter und warum Inseln magisch sind

Ausgeruht verbringe ich den sonnigen Vormittag mit Wäsche waschen bei den Freiluftduschen, Internet am Hotspot vor dem Baño (Bad und Klo) mit Vordach im Freien, das ist das seltsamste “Internetcafe” in dem ich bisher war ;) .

Wärenddessen läuft der Weihnachtslunch mit gegrilltem Schwein, Reis, Bohnen und Gemüse.

Die für heute geplante Jungel-Party mit Kostümen aus dem Regenwald viel dann irgendwie doch ins Wasser, nicht nur wegen des Regens zwischendurch, aber pünktlich zum Abendessen viel die Elektrizität zumindest in der gesamten Gegend um die Finca aus.

Mit einigen Leuten der Finca versuchen wir unser Glück im Morgans. Dort gibt es einen Generator, Licht, Snacks und Bier begleitet von netter Musik und es werden Bilder mit Pappkarton-Santa geschossen. Die Gespräche sind gut, ein angenehmer Abend in netter Gesellschaft. Auch dort fällt der Generator nach einiger Zeit aus und wir sitzen im Kerzenlicht, stimmen verschieden Weihnachtslieder an, manche klingen sogar ziemlich gut, manche auch weniger. Der Generator wird neu aufgefüllt, die Lichter gehen wieder an, die Stimmung hebt sich. Als Amelie, Jonas, se Holland Couple und ich dann im Zopilote ankommen geht das Licht im Dormitorio wieder an. Danke, so geht Weihnachten für diese Jahr zu Ende.

Am nächsten Morgen besuchen Amelie, Sina und ich die Gratis-Yogastunde, mmmh, so schön. Danach ist irgenwie Aufbruchstimmung angesagt. Ich wollte zuerst garnicht weg, hab mich aber dann doch für den Seeweg zur Grenze nach Costa Rica Los Chiles entschieden, es soll eine tolle Fahrt über den See und dann über den Fluss nach San Carlos sein. Sina fährt heute wieder zurück nach Granada und dann weiter nach Leon, wir verabschieden uns. Auf dem Weg zur Fähre erfahren Amelie und ich von den Einheimischen, dass es wegen des Feiertags heute doch keine Fähre gibt und die geht nur an zwei Tagen in der Woche. Etwas planlos sitzen Amelie und ich dann in Altagracia mit einigen anderen Reisenden die ebenfalls die Fähre nehmen wollten, ich bin unschlüssig ob ich mit dem Bus zur anderen Fähre nach San Jorge und Rivas fahren soll, warten oder wieder zurück zu El Zopilote. Die Insel will uns noch nicht gehen lassen, fühlt sich fast so an wie bei “Lost”. Es wird spät, eine Entscheidung muss her, es wird bald dunkel. Geänderter Plan, Amelie und ich kehren zurück zu Zopilote um noch mehr Gratis Yoga und Fincaleben zu geniessen. Costa Rica kann noch etwas warten, diese Woche muss ich jedenfalls wieder zurück nach San Jose in Costa Rica um dort Neujahr zu verbringen und meinen Flieger nach Buenos Aires zu erwischen. Die Regentage an der Karibikküste in Puerto Viejo, wie schön sie auch sein mag, fallen wohl dabei ins Wasser. Aber, wer weis was noch passiert in der letzten Woche dieses Jahr.

Posted 12 years, 3 months ago at 08:43 PM.

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Feliz Navidad! Die 3 Königinnen auf der Paradisinsel Ometepe

Um 7:00 Uhr Morgens beginnt die abenteuerliche Reise zur Insel Ometepe, alle drei hoffen wir dort noch Betten im Hostel einen Tag vor Weihnachten zu finden, ein schönes Plätzen im Paradis. Mit dem Bus fahren wir zuerst nach Rivas, von dort nehmen wir einen weiteren Bus (ja es gibt einen Mini-Van-Bus und man muss nicht ein Taxi nehmen, wie würden sonst die Einheimschen zu ihrer Insel kommen) nach San Jorge zur Fähre.

Das Timing stimmt und die Fähre legt kurz danach ab. Mit dem fetten Rucksack, Essenspaket und kleinen Rucksack klettere ich auf das oberste Deck der Fähre. Der Tag ist sonnig und die Überfahrt hat Wellengang. Der Flow zwischen Amelie, Sina und mir stimmt, als würden wir schon tagelang miteinander Reisen. Sina reist wie ich durch Central Amerika, ihre Reise hat in Mexiko begonnen über Guatemala nach Honduras und El Salvador. Auf der Busfahrt von Managua nach Granada ist sie auf Amelie gestoßen. Amelie ist Philosophie Lehrerin in einer Privatschule in Guatemala und derzeit im Urlaub.

Als das Boot anlegt fragen wir uns durch, checken Hostels in Moyogalpa aus und nehmen dann zu einem echt guten Preis ein Shuttle für jeweils 5 Doller zu einer Eco-Tourist Finca/Hostel El Zopilote mitten im Regenwald zwischen den beiden Vulkanen. Der Fahrer ruft dort für uns an, sie haben noch drei Betten frei, die Freude ist groß, das Abenteuer Ometepe nimmt seinen Lauf. Zopilote ist wunderschön. Zwischen der dichten Vegetation sind Hütten, Dormidorio, Küche, Duschen, Toiletten (Plumpsklo), Pizzaria, Aloevera-Garten, Yogaplatz und am Hügel im Freien ein Hotspot mit Wifi verstreut. Die kleinen Steinstege verbinden die einzelnen Stationen. Die Finca produziert Brot, selbstgemachte Pastasauce, Marmelade, Honigbier und vieles mehr. Irgendwie gibt es aber trotzdem nie genug Gemüse und Obst. Die Leute sind angenehm und die Atmosphäre sehr entspannt.

Am 24. Dezember morgens 8:00 besteigen wir mit einer kleinen Gruppe der Finca gemeinsam den Vulkan Maderas. Ein schwieriger Aufstieg für mich, durch den wunderbaren Regenwald klettern wir im Schlamm über Wurzeln und Steine stundenlang, ein fantastisches Erlebnis. Am Gipfel wartet eine Lagune auf uns, wir tauchen in die Wolken ein, es beginnt zu Regnen, eine willkommene Abkühlung an diesem schwülen Tag. Bei der Hälfte geben Sina und ich auf, mich stört es nicht, ich wollte nur den Hike im Regenwald. Der Rückweg ist rutschig und steil, bis wir wieder den Ausblick erreichen von dem aus der Vulkan Concepción und die beiden Ufer des Lake Nicaragua zu sehen sind. Es beginnt in Strömen zu Regnen.

Da wir nun alleine unterwegs sind, fällt der genaue Rückweg bis zur Finca nicht so leicht. Wir verlaufen uns, stapfen durch die Bananen Plantagen, wilde Wiesen mit Grapefruit Bäumen und erreichen dann doch so etwas wie eine Strasse. Dort treffen wir auf 2 Farmer zu Pferd und fragen nach dem Weg, fast richtig kehren wir um und folgen der Strasse in die andere Richtung. Erleichtert finden wir auf das Gelände zurück. Ausgepowered schäle ich mich aus den nassen Schlammschuhen, Socken und Hose.

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Für die meisten hier auf der Finca ist Weihnachten erst am 25. Dezember. Dennoch hat die Pizzaria geöffnet und es gibt echte italienische Pizza aus dem Steinofen, mmmh. In einer netten Runde bunt gemischter Nationen essen wir Weihnachtspizza und trinken große Flaschen Toña (Nicaragua Bier).

Gegen 21:00 folgt der Aufbruch zu einer Privatparty in der Nähe (45 Minuten Fußweg). Wie die Zwerge folgen wir den Steinwegen mit Taschenlampen hinunter zur Haupstrasse. Wir kreuzen den Weihnachts-Umzug der Dorfbewohner begleitet von Blasinstrumenten, Feuerwerk und Kindern mit Luftbalonen an langen Stäben. Ich halte mir wegen der Knaller die Ohren zu. Der Umzug kommt zum Stehen, wir bahnen uns den Weg daran vorbei und weiter gehts die Strasse entlang, eine kühle erfrischende Briese begleitet uns in der Dunkelheit und rechts von uns preschen die Wellen des Sees ans Ufer.

Als wir dann ankommen ist die Party bereits zum Stillstand gekommen, die letzten Gäste bereits weg. Dennoch werden wir von dem netten Nicaragua Paar herein gebeten und bleiben auf ein Plauscherl, Schokozuckerl, Pizza und Chai-Milch.
Die letzte Station auf dem Rückweg ist dann das Morgans. Ein weiteres Hostel und eine australisch geführte Bar. Es ist laut, die Stimmung biergetränkt, irische Weihnachtslieder dröhnen aus den Boxen, mir reicht es dann für heute und ich kehre zurück zur Finca Zopilote.

Die unterschiedlichen Weihnachtsfestivitäten waren aufregend und der Umzug der Dorfbewohner hat ebenfalls sein Ende gefunden, nachdem den ganzen Tag über von der Finca aus die Musik und Feuerwerk zu hören war.

Es ist nach 24:00, juhu es ist Weihnachten freut sich Sina neben mir.

Posted 12 years, 3 months ago at 08:40 PM.

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Folge den Spuren Granadas und den wilden Vulkanen in Nicaragua

Ich finde Granada gut, seine bunten Häuser, das geschäftige Leben am Markt, gepflegte Strassen und Restaurants, neu restaurierte Häuser und Kirchen, Granada hat Kultur.

Dafür habe ich mir das Museum des Centro Cultural Convento San Francisco angesehen. Das Kloster ist auch eines der ältesten Gebäude aus dem 16. Jahrhundert und wurde mehrmals von Piraten beraubt und niedergebrannt. Im 21. Jahrhundert wurde es zuletzt komplett restauriert. Im Inneren sieht man die verschiedenen Bau- bzw. Wiederaufbauphasen. Die Räume zeigen Ausstellungen über Maler Nicaraguas, Fotographien Granadas zwischen 1900 und 1930, Precolumbianische Steinfiguren, Wohnsiedlungen und Tongefäße. In der Kirche wird gerade die Weihnachtsgrippe mit Stoh geschmückt, das riecht herrlich.

Von der Erhöhung des Klosters sieht man den Vulkan Mombacho und über die Dächer der Stadt. Den Abend verbringe ich mit meinen drei Dormbewohnern aus Holland und Israel. Bei Cuba Libre, cubanischen Zigaretten, Keksen und Toast führen wir philosophische und skurile Gespräche bis wir um 3 Uhr ins Bett fallen.

Zeitig morgens um 8:00 frühstücke ich Gallo Pinto (Reis mit Bohnen) und Spiegelei mit Toast. Um 9:00 nehme ich den öffentlichen Bus zum aktiven Vulkan nach Masaya, circa 20 Minuten von Granada. Der Nationalpark hat mehrere Vulkanherde, einer davon speit noch immer eine Schwefelwolke aus. Die Luft ist heiß und bringt mich zum Husten. Ein toller Anblick und Ausblick über das gesamte Tal, den Lake Nicaragua und die Lagune bei Masaya. Im Touristenzentrum wird die Geschichte der Vulkane Nicaraguas, der Flora und Fauna, sowie der Tierwelt im National Park detailiert aufgezeigt. Bei einem kurzen Hike entlang eines erloschenen Vulkankraters treffe ich die beiden Mädels aus dem Hostel. Sina aus Canada, Amelie aus Frankreich und ich fahren dann gemeinsam nach Masaya Stadt und besuchen den Handcrafts Market. Der für Touristen geführte Markt ist schön, hat aber auch echte Krokodillederwaren und ausgestopfte Schildkröten. Auf der Suche nach dem Bus zurück nach Granada kreuzen wir auch den neuen Markt, dort kannst du alles kaufen vom Kanalrohr über Lebensmittel bis zur Piñata. Der chaotische Busbahnhof ist faszinierend und voller Menschen im vorweihnachtlichen Kaufrausch Nicaragua Stile.

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Beim Abendessen im Hostel berichten mir die Mädels von ihrem Plan Weihnachten auf der Insel Ometepe im Lago Nicaragua zu verbringen, ich entscheide mich mit ihnen zu kommen.

In der Imagine Bar gibt es heute eine Band, ja dort werden wirklich die Beatles gespielt, die Getränke sind uns jedoch zu teuer. Leider war der Tag der falsche, also keine Band und so gehen wir noch ins Irish Pub auf ein Bier, Wein, Smoothie und Cheese Cake. Wir treffen dort das andere Mädel vom Hike heute Nachmittag aus Marokko. Wir tauschen Reisegeschichten aus, wo es die schönsten Plätze und Inseln gibt, ein gelungener Abend und ein wunderschöner Tag beim Vulkan.

Posted 12 years, 3 months ago at 08:37 PM.

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Yuca, Platanos, Gallo und Hauseinstürze in Granada

Über Rivas bin ich heute in Granada angekommen und gleich direkt im Getümmel des öffentlichen Marktes gelandet. Mein Rucksack riecht noch immer nach Fisch aus dem Bus von San Juan del Sur nach Rivas. Der Geruch vermischt sich mit dem des Marktes, da gibt es Säcke mit Reis, Bohnen, Bananen, Duschgel und vieles mehr. Mit dem Rucksack durch die Menge hab ich dann auch das Hostel meiner Wahl gefunden. Leider haben die heute eine Pestizitgeneralreinigung durchgeführt, mit einchecken war erst mal dort nichts und den beissenden Geruch in der Nase muss ich auch nicht die ganze Woche haben. Das Hostel nebenan hat sich daher fantastisch angeboten, günstiger und inklusive Frühstück. Eine halbe Stunde später kundschafte ich bereits meine neue Nachbarschaft aus, Kolonialhäuser bunt und wunderschön restauriert, der Markt, Supermarkt für Wasser, Bäckerei und Bank alles in der Nähe. Da rassen Einsatzfahrzeuge, Rotes Kreuz und Feuerwehr an mir vorbei mit einem Höllenlärm auf den überfüllten Markt zu. Die Strasse wird abgesperrt, eine Traube von Menschen bildet sich und es gibt kaum ein Weiterkommen auf dem Weg zurück zum Hostel. Dann sehe ich auch warum, in der Gasse die ich vorhin noch entlang gegangen bin, ist das Eckhaus komplett eingestürzt. Ein Bagger räumt den Schutt zur Seite, es werden Mauerteile weggetragen und der Rest des Hauses abgestützt. Soweit ich sehen kann wurde niemand verletzt, der Rettungswagen steht noch immer da. Den ganzen Nachmittag stehen Leute um die Absperrung und beobachten das Geschehen.

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Währenddessen gehe ich zum Parque Central wo Hotdogs, Quesadas und Galletas (Salzgebäck) verkauft werden. Bei der Kirche hinter dem Park wird der Weihnachtsbaum fertig aufgestellt und aus der Schule kommt eine Gruppe mit unzähligen Piñatas in Form von Weihnachtsmännern und Kugeln.

Die Gerichte mit Yuca, Platanos und Co habe ich auch schon heraussen, dazu noch Gallo gebraten und fertig ist das Abendessen, lecker schmatz.

Ja es weihnachtet sehr in Granada.

Posted 12 years, 3 months ago at 08:01 AM.

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San Juan del SurF birthday chillout

An der Strandprominade im ehemaligen Fischerdorf, Nica-Wochenende-Hideout, heutigem Surftourausgangsspot und Yoga-Chillout-Dorf gibts immer wieder was zu sehen. Mal ist es eine Hochzeit am Strand, ein Kinderrummelplatz, Fussball- oder Baseballfeld, Konzertbühne oder abendlicher Treffpunkt der Vogelwelt, die in der Dämmerung in den Bäumen wie wild Lärm machen bis ein Knallkörper der Kinder sie aufschreckt und den Ort verstummen läßt.

Am Sonntag reisen ganze Familien mit dem Bus an um am Strand die Füsse und Seele baumeln zu lassen. Da werden Hängematten zwischen den Bäumen, Strassenlaternen und sogar im Bus aufgehängt. Rießen Plastikgefäße voll mit Reisgerichten, Lagerfeuer über denen Kesselgerichte gekocht werden, es wird geplaudert und gelacht.

Den Sonntagsbrunch hab ich in einem süssen Cafe mit Smoothies, Früchten, Creamcheese und Toast verbracht, danach ein Fotospaziergang durch den bunten Ort.

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Weil zuviel chillen bekanntlich nicht gesund ist, bin ich heute dann einfach mal Richtung Playa Madera losmaschiert. Die 20 Minuten Autofahrt habe ich in ca. 1-2 Stunden Fußweg hingelegt. Mein Spaziergang führte mich durch kleine Dörfer deren Kinder mir fröhlich entgegen lächelten, vorbei an einer Müllhalde mitten im schönsten Grün und Schildern der noch nicht fertiggestellten Strandresorts mit Privatstrand. Dort angekommen hat es natürlich kurz geregnet, eine willkommene Abkühlung nach dem Spaziergang in der Nachmittagssonne. Ich hab mir jedenfalls ein Bier geholt, vor der Strandbar einen Liegestuhl geschnappt und dem Surf zugesehen. War zu dem Zeitpunkt beinahe dead low. So schnell war der Regenschauer wieder weg und der Himmel blitzblau, schön.

Zeit den Rückweg einzuschlagen. Ich hab mich schon im dunkeln gehen sehen, das geht hier so nahe am Äquator echt schnell, du denkst du hast noch genug Zeit, aber dann ist es bereits dunkel. Da hält ein Jeep neben mir mit den Amerikanern vom Strandcafe, sie nehmen mich ein ganzes Stück mit und wir plaudern so übers reisen und fotografieren die Rinderherde die ebenfalls auf dem Heimweg ist. Dann ist es nur mehr ein kurzes Stück und bei Sonnenuntergang bin ich bereits auf der Miniatur-Hängebrücken-Ausgabe der Golden Gate Bridge in San Juan del Sur.

Posted 12 years, 3 months ago at 09:10 PM.

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Die Grenzgängerin nach Nicaragua

So, das ist nun mein bisheriger Busfahrts-Rekord, 4:00 aufstehen. Um 4:30 holt mich das Taxi zum Busbahnhof in San Jose ab. Juhu, ich wusste es gibt einen 5:00 Bus, daher keine Wartezeit von einer Stunde und es geht dann auch bald los. Ich sitze nun nicht im Touristenbus, sondern reise wie die meisten Ticos, die Familie in Nicaragua zu Weihnachten besuchen. Der Bus ist voll, der Boden wird zur Sitz- und Liegefläche, aus dem Radio kommen Salsaklänge und später so etwas wie spanische Volksmusik mit Akkordionuntermalung. Interessant, wusste nicht das es auch so etwas gibt.
Ich versuche jedenfalls noch ein paar Stunden Schlaf nachzuholen.
Oh Wunder, um 8:00 gibt es eine Restaurant- und Klo-Pause, dann geht es weiter bis wir gegen 11:00 an der Grenze Penas Blanca ankommen.

Die Schlange vor der Ausreisestelle ist ultralang. Umringt von rufenden Typen mit dicken Geldbündeln in der Hand, die meine Geldscheine in Córdobas (Nicaragua) wechseln wollen bahne ich mir meinen Weg vom Gepäck holen, aufschultern und bis zum Ende der Schlange, wo ich dann in etwa eine Stunde vielleicht auch länger anstehe. Endlich habe ich dann meinen Ausreisestempel und gehe die 150 m durch die Grenzzone. Dort werden nochmals die Pässe kontrolliert und das Gepäck, der Polizist winkt mich aber durch. Dann gehe ich durch einen Zaun und stehe nun auf Nicargua Boden. Wieder will man mein Geld wechseln oder mir das Einreiseformular verkaufen, dass es beim Schalter gratis gibt und wirklich nur 3 Zeilen zum ausfüllen sind. Der Grenzbeamte verlangt dann 12 Dollar für die Einreise von mir, schreibt eine Rechnung von 10 Dollar und stempelt meinen Pass für 90 Tage. Mein Busreise-Partner aus Tokyo und ich haben es fast geschafft, es ist kurz vor 13:00. Dann wechseln bzw. holen wir uns noch Geld von der Bank auf dem offiziellen Weg. Puh, es ist bereits sehr heiß geworden und die Sonne brennt.

Dann frage ich noch in spanisch nach dem Weg zu den öffentlichen Bussen nach Rivas und Granada. Wir schreiten durch die Tür in einer Mauer, unsere Pässe werden nochmals kontrolliert. Eine Frau ohne Uniform will nochmals einen Dollar von uns der aber optional scheint, denn ich rege mich nun auf da ich bereits 12 Dollar an der Grenze bezahlt habe und gehe weiter. Da warten die öffentlichen Busse nach Managua, ich wimmle die Taxifahrer ab und mein Reisefreund aus Tokyo und ich zwängen uns in den 13:00 Bus sammt Rucksäcken in den Mittelgang. Für einen Dollar geht es dann nach Rivas, ca. 30 Minuten von der Grenze.

Geil, Busse in Nicaragua sind ultracool, bunt, sehen aus wie alte US-Schulbusse und laute Musik begleitet die Fahrt. Die Menschen nehmen Notiz von dir und lächeln zurück. Mir gefällt Nicaragua jetzt schon. In Rivas entscheide ich mich doch zuerst nach San Juan del Sur zum Strand zu fahren, die Fahrt ist etwas kürzer als bis nach Granada und ich freu mich den Rucksack mal abzustellen. Um 14:15 kommt der Bus nach San Juan, der Begleiter des Busfahrers ist schnell bereit meinen Rucksack abzunehmen und am Dach zu verstauen, ich hänge noch halb im Rucksack als er schon hochhebt, die Busgesellschaft fängt zu Lachen an, ich auch. Schon geht’s weiter mit Babys, Hunden und Huhn im Bus.

San Juan del Sur ist ein buntes Dorf in einer Bucht gelegen, von Hügeln umgeben, mit vielen Hostels, Bars und Restaurants am Strand, hat einen Hafen und bietet Surf-Touren auch per Boot ausserhalb der Bucht.

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Ich checke im Hostel ein und spaziere mal zur Strandprominade. Dort wird gerade eine Bühne für den Abend aufgebaut und am Strand läuft ein Fussballspiel. Viel ist heute jedoch nicht mehr mit mir anzufangen, der Tag war lang und ereignisreich.

Posted 12 years, 3 months ago at 05:43 AM.

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San Jose’s Weihnachtsmänner in pink und Stadtrundgang ohne Namen

In Santa Teresa habe ich noch einen Tag drangehängt, um in der Hängematte zu relaxen, den rauhen Wellen am Strand zuzusehen, zum Surfen konnte ich mich grad nicht hinreißen lassen und zu entscheiden ob’s nun nach Liberia, Tamarindo oder gleich nach Nicaragua gehen soll. Weil mein Geburtstag ja nicht mehr weit ist, erfüll ich mir den Wunsch Nicaragua zu sehen und breche morgen meine “Zelte” ab. Hostel-Schimmel-Matratze und Wired-Tica-Guy der mir zuerst Gras verkaufen will und dann fragt ob ich mit zu ihm kommen mag, nein dich vermisse ich sicher nicht.

Um 5:00 bin ich dann wach und reisebereit im Bus die staubige Strasse zurück nach Cobano im Morgengrauen des noch verschlafenen Mal Pais in meinem Rücken.

In Cobano treffe ich dann auf den Bus directo nach San Jose. Da ich nicht auf den Nächsten warten will der nur zur Fähre Paquera fährt und den vollen Fahrpreis nach San Jose anstatt nur zur Kreuzung nach Liberia zahlen soll und nach Nicaragua sowieso auch den vollen Preis zahlen müsste, egal wo ich am Weg dahin einsteige, fahre ich mit bis nach San Jose, um von dort nach Nicaragua zu reisen. Soll heißen, direkt geht sowieso nicht, ohne eine Nacht in San Jose oder Liberia zu verbringen. Auf der Fähre hört man vom LKW unter mir die Kühe jammern, bis wir dann in Puntarenas den Bus wieder besteigen, den wir auf die Fähre mitgenomen haben.

Übermüdet komme ich dann gegen 13:00 im verregneten San Jose an. Ticabus der bis nach Managua durchfährt, hat wegen Weihnachten nur mehr ein Ticket für den nächsten Tag übrig. Leider aber so spät, dass ich erst im Dunkeln in Granada ankommen würde, hmmm, lieber nicht in Nicaragua. Also kläre ich noch andere Optionen ab und reise eben mit dem öffentlichen Bus Deldu bis zur Grenze Penas Blanca, gehe durch die Grenze durch und fahre in Nicaragua mit dem öffentlichen Bus weiter, ist auch um einiges günstiger. Jedenfalls bleibe ich durch die Busrecherche noch eine zweite Nacht in San Jose, bald kenne ich jede Busgesellschaft der unzähligen in Costa Rica. Das ist auch besser so, denn bis ich mit dem Plan ohne Strassennamen in San Jose das Hostel gefunden habe, ist meine Aufnahmefähigkeit am Ende. Mein Retter und neuer Facebook-Freund hat mich auf der Calle Central aufgesammelt und bis zum Hostel begleitet, danke dir nochmals. Dazu habe ich gleich Tipps bekommen in welchen Gassen man sich hier besser nicht rumtreibt.

Eine davon dürfte ich bereits abgegangen sein. Jedenfalls wars mir da auch Mittags unheimlich, im nachhinein bedacht dürfte ich Zeuge eines Taschendiebstahls geworden sein, an der anderen Strassenecke gegenüber. Ich bin dann schnell weitergegangen, nur weg hier. Später im Hostel erzählen mir meine Schweizer Dormbewohner von Nicaraguas Leon und der missglückten Entführung. Soll heißen, für die Beiden glücklich verlaufen mit 20 Dollar Verlust und Schockmoment, man steigt eben nicht in ein fremdes Auto ein oder nimmt eine Mitfahrgelegenheit zum Strand an. Richtig ist, keine Wertgegenstände mitzunehmen, die man nicht unbedingt gerade braucht. So, genug der Schauergeschichten.

Zurück zu San Jose und dem weihnachtlichen Einkaufstrubbel. Die Strassen sind im Zentrum voll mit Einkaufswütigen, bewacht von Polizisten in Schusswesten. Gelegenheit sich ins Getümmel zu werfen, im überdachten Markt bei einem Soda den Tagesteller zu bestellen und Proviant für die Busfahrt am nächsten Tag zu kaufen. Die Strassen werden beschallt mit lauter Weihnachtsmusik oder Hundegebell kommt aus dem Lautsprecher die Jingle Bells eher husten als bellen. Gelegentlich taucht ein dicker Weihnachtsmann vor dir auf und gibt sein übliches “Ho-Ho-Ho” in spanisch zum Besten. Auf der Suche nach vernünftigem Brot oder Baguette ohne steinhart zu sein, begegnet mir Santa im pinken Kostüm, ich schwöre, auf einem pinken Motorrad. Sein vorbeifahren wird wohlwollend mit Pfiffen begleitet. Selbst Santa nimmt davon Notiz, ich grins mir eins.

Bewaffnet mit einem großen Fanta von Wendy’s kehre ich zurück ins Hostel und leg mich dann bald mal hin, denn um 4:00 läutet wieder mein Wecker für die Reise nach Nicaragua.

Posted 12 years, 3 months ago at 06:34 AM.

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Zeit über mein Nomadenleben von Hostel zu Hostel zu berichten

Weil Busfahren so schön ist, nein mal im ernst ist es auch, habe ich heute gleich eine De-Tour durch ganz Mal Pais und Santa Teresa hingelegt und wieder zurück nach Mal Pais. Jetzt habe ich den ganzen Ort gesehen, hat auch was Gutes. Jedenfalls bin ich dann doch im Hostel angelangt. Mein erstes klassisches Hostel in Costa Rica. Viele junge Leute, eine große Küche und Gemeinschaftsduschen mit warmen Wasser, Free-Internet und Pancake-Frühstück inklusive. Die Surfboards parken vor und in den Zimmern. Hängematten sind vor den Zimmern aufgehängt.

In Montezuma war das Hostel kleiner, direkt am Strand, die Küche auch eher klein und wird gemeinsam mit den Eigentümern benutzt. Die Dusche und WC im Dorm mit Vorhang statt Tür, kaltes Wasser ist erfrischend bei der Hitze, am Abend aber auch mit etwas Überwindung verbunden, besonders wenn man sich die Haare wäscht. Kein Internet und kein Frühstück inklusive.

Sorry, kurze Nebengeschichte. Wärend ich diese Zeilen schreibe, turnen ein paar deutsche Jugendliche in der Küchenarea ziemlich bekifft auf den Tischen rum. Vorher haben sie noch Gitarre gespielt, jedenfalls ist es hier eher selten leise, sehr lebendig.

In den Hostels gibt es für ähnliche Preiskategorien manchmal unterschiedliche Standards je nach Ort. In Monteverde gab es in meinem Hostel, wohl eher zufällig aber seltsam, nur Frauen.

Bisher habe ich auf meiner Hostel-Tour Zimmer-/Hostelbekannschaften aus Frankreich, Italien, Schweiz, USA, England, Spanien, Holland, Australien, Deutschland und Kanada getroffen.

Den Kontakt zu den Ticos vermisse ich noch etwas, ein paar habe ich schon getroffen, sehr nett. Treibe mich hier auch in sehr touristischen Gegenden herum. Couchsurfer habe ich noch in Planung aber bisher nicht angeschrieben.

In Santa Teresa ist alles auf Surfen ausgerichtet, Surfshops, Rentals, Restaurants, Clubs, Hotels und Cabinas. Dennoch ist der Ort klein, wenn auch langgezogen die staubige Straße entlang zwischen dem dichten Grün.
Bevor es heute dunkel wurde, musste ich natürlich noch die Wellen und den Strand auskundschaften. Ja, definitiv gute Wellen und ein geiler Sonnenuntergang.

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So und jetzt geh ich pennen, einer der deutschen Jungs hat sich gerade vor meinem Zimmer ins Grün die Seele rausgekotzt, mmhhh. Gute Nacht.

Posted 12 years, 3 months ago at 04:54 PM.

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Meerrauschen und Wasserfall in Montezuma

Nach der Busfahrt brauchte ich echt einen Entspannungstag. Das geht hier ganz schnell, schwerer Fall von nie wieder aus der Hängematte aufstehen. So habe ich den Vormittag zeichnend am Strand von der Hängematte aus beobachtet. Am Nachmittag bin ich dann hinüber zum vermeindlichen Surfstrand spaziert, wie ich später erfahren habe nisten dort auch die Schildkröten. Surfen kann man zumindest heute nicht, die Wellen brechen zu nahe am Strand, für ein Bad im Meer ist es aber wunderbar. Weil ich gerade auch so im Spazierenmodus war, bin ich die Küste entlang Richtung Cabuya weiter gegangen. Dort liegen Häuser an den Klippen umringt von dichter Fauna wie Palmen, Bananenstauden und Meter hohem Bambus direkt am Meer, die Bewohner winken mir zu. Weiter des Weges begegne ich zwei Fischern mit rießigen Fischen an einem Stock aufgereiht, andere stehen noch an den Klippen und fischen. Bald wird der Weg zu lang und die Hitze zuviel, ich kehre um, da ich auch kein Trinkwasser dabei habe. Zurück im Hostel ist heute nicht mehr viel mit mir anzufangen, ich dürfte auch einen kleinen Sonnenstich erwischt haben. Ich plaudere noch kurz mit meinen Dormbewohnern aus Barcelona und falle dann ins Bett.

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Am nächtsten Morgen bin ich wieder fit und voll erholt, genug Energie um hinauf zum Montezuma Wasserfall zu klettern. Da raschelt es im Unterholz und ein rießiger Leguan flüchtet Richtung Fluß. Nach einem leichten und kurzen Aufstieg durch den Regenwald höre ich schon Wasser herunterstürzen, ein wunderschöner Wasserfall mit einem Pool zum Schwimmen. Klettert man noch etwas weiter hinauf über Felsen und freiliegende Wurzeln, ein weiterer kleiner Wasserfall und weitere Pools, das Wasser ist herrlich kühl und erfrischend. Ich verbringe einige Zeit da oben. Vor dem Hostel am Strand treffe ich dann wieder JB den Schweizer, er erzählt mir von den Schildkröten und dass er einen Wal weit draussen aus der Ferne beobachtet hat, ich bin neidisch. Die Walsaison verpasse ich meist, war auch in Neuseeland so.

Es brennen einige Feuer am Strand, meine Dormbewohner aus Barcelona und ich lassen den Tag am brennenden Baumstamm am Strand ausklingen.

Es fällt schwer sich aus der Ruhe des Ortes herauszureißen und weiterzuziehen. Diesmal ist es nur eine kurze Busfahrt nach Mal Pais und Santa Teresa.

Posted 12 years, 3 months ago at 04:48 PM.

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Bus-Ferry-Bus Reise nach Montezuma

Um 5:00 hat heute bereits mein Wecker geläutet. Los geht die Busfahrt um 6:00 von Monteverde nach Montezuma, vom windigen Berg zum chilligsten Strand an der südlichen Pazifikküste Nicoya. An dieser Bergseite von Monteverde sieht man bereits die Nicoya-Halbinsel am Horizont auftauchen. Wieder bahnt sich der Bus die staubige wendige Strasse hinunter, bis er nach ca. 2 Stunden endlich am Fusse ankommt. Dort beginnt der Pan-American-Highway Richtung Liberia und Nicaragua in die eine Richtung oder nach Puntarenas und San Jose in die Andere. Ich reise weiter nach Puntarenas um dort mit der Fähre zur Halbinsel überzusetzen. Kurz vor 9:30 komm ich dann an nach vielen Haltestellen. Mit dem Stadtbus fahre ich 5 Minuten weiter zu den Docks, die nächste Fähre geht um 11:00. Es ist bereits heiß geworden und wunderbar sonnig, Salz liegt in der Luft. Endlich legt die Fähre ab und setzt zwischen den kleinen Inseln im Kanal vom Festland zur Halbinsel nach Paquera über. Sobald die Fähre anlegt beeile ich mich noch Platz im Bus nach Montezuma zu finden und weiter gehts. Die “Insel” gefällt mir gleich von Anfang an. Niedliche Häuser mit Säulen aus gewundenen Baumstämmen, wunderbare Flora und Fauna, Palmen, Bananenstauden und Rinderherden. Sieben Kilometer vor Montezuma wollte der Bus keinen Gang mehr einlegen, nicht wirklich oder? Jedenfalls hab ich ein paar positive Vibes an die Kuplung und den Fahrer gesendet, was auch immer geholfen hat, es geht dann doch nocht weiter bis zum kleinen Dorf Montezuma, dass ich ca. um 15:00 erreiche.

Montezuma hat den Charme eines Hippy-Dorfs direkt am Meer. Nette Restaurants, ein kleines Zentrum mit Geschäften und Supermarkt, Hotels und Pensionen in den Hügeln, einen Surfstrand links und sanfte Wellen direkt vor meinem Hostel, die von der Hängematte aus echt beruhigend wirken unter den Kokospalmen und dem Vollmond. Heute ist Freitag und es ist nichts weiter zu hören als Wellrauschen und leise Stimmen, ja das ist ein Ort zum chillen.

Ha, zu früh gefreut. Heute gabs doch noch Party mit Salsa und Bier. Ich wusste nicht, dass Schweizer so gut Salsa tanzen. Jedenfalls ein langer Tag und ein würdiger Abschluss. Morgen ist mal ausruhen am Strand und Hängematten-Action nötig.

Posted 12 years, 3 months ago at 01:46 AM.

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