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Verwaltung des Blogs
Mittwoch, 16. April 2008
Öffentlichkeitsarbeit und Online-Marketing
Die Öffentlichkeitsarbeit mit klassischen Massenmedien bedeutet Kommunikation von einem Unternehmen über Journalisten zu den Botschaftsempfängern. Im Internet haben sich die Kommunikationswege verändern. „Public Relations hat mit Web 2.0 zu tun“ (BURGER 2007). Die Internet-Nutzer können Kontakt mit den Medienvertretern und auch mit den Unternehmen selbst aufnehmen ebenso wie zu anderen Kunden. Sie greifen gestaltend ein.
SOUMELIDIS formuliert im Interview zur Studie, dass für die PR-Verantwortlichen die Kontrolle, also die Presse-Clippings, über sämtliche modernen Formen der Kommunikation im Web fehlen: zum Beispiel für Chats und Blogs. Somit ist auch die Reaktion auf derartige Kundenkommunikation schwierig umzusetzen.
Wenn sich ein Unternehmer entscheidet, als Form der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation mit Kunden selbst eine Plattform mit Foren oder Postings anzubieten, folgt eine Menge an Arbeit. SOUMELIDIS hat dieses Thema im Interview angesprochen und FRANZOBEL (2007) beschreibt humorvoll den enormen Aufwand: in der Web-Redaktion von www.derstandard.at und www.diestandard.at arbeiten 80 Personen, die nebenbei auch rund 30% der Beiträge von Lesern durchlesen, bewerten und wenn möglich händisch freigeben müssen. 70% der Beiträge werden von einem Programm freigegeben. Beim Standard treffen täglich bis zu 12.000 Postings ein.
In die Öffentlichkeitsarbeit der Unternehmen müssen so wie die Kundenkommunikation auch die neuen Methoden des Internets integriert werden, die in den anderen Kapiteln genannt werden. Einige Websites bieten 2007 schon RSS-Feeds und Blogs im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit an. Weitere moderne Formen haben noch nicht Fuß gefasst, werden es aber bis 2012 sicherlich tun.
Funny tools, webcams, Bildschirmschoner und Schnitzeljagd
Das Kapitel Sonderformen des Online-Marketing stellt Beispiele für Marketing und Kundenkommunikation vor, die im Internet zu finden sind; die aber nicht als explizit eigene Methode des Online-Marketings geführt werden.
Eine Reihe von „Funny Tools“ wie kleine Spiele, Anwendungen und Unterhaltungsprogramme können hervorragend für das Online-Marketing eingesetzt werden. Sie dienen zur Auflockerung des Contents. Wichtig dabei ist, dass sie als Zusatz verwendet werden und nicht aufdringlich wie eine Unterbrecherwerbung wirken. Einige Unternehmen beginnen heute schon solche Programme einzusetzen, wie ein Haustier für den Desktop oder um Karikaturen digital selbst erstellen:
- http://hamster-ball-desktop-pet.softonic.de/ 24.1.2008
- http://software-portal.faz.net/ie/47466/Funny_Tools 24.1.2008
LiveCams übertragen nicht nur Bilder für den Tourismus und den Wetterbericht über Webseiten, auch im Privatbereich und Firmenalltag sind Webcams im Einsatz. Intimität wird damit öffentlich und schafft einen besonderen Reiz.
Webcams im Laden überbrücken die Entfernung zum Kunden: Bei www.freytag.ch (3.1.2008) können individuell gefertigte Taschen bestellt und auch ausgesucht werden. Wenn das Geschäft geöffnet hat, hält ein Verkäufer die Modelle vor die Kamera, um dem Kunden die Auswahl zu erleichtern.
Die Universität Berkeley hat ein Computerprogramm, einen Bildschirmschoner, entwickelt, das verteiltes Rechnen auf vielen Homecomputern möglich macht. Dadurch werden die Ressourcen unbenützter Computer für die wissenschaftliche Arbeit eingesetzt: Private Personen installieren das Programm am eigenen Computer und während der Bildschirmschoner läuft wird nach extraterrestrischem Leben geforscht (offizielle Website: http://setiathome.ssl.berkeley.edu/, 24.1.2008). Das Programm wurde viral verbreitet.
Das Internet eignet sich um Marketing-Angebote anzubieten, die nicht nur in den Bereich des Online-Marketings fallen. Auf der Website http://www.rentavillage.com/ werden ganze Dörfer zum Mieten für Marketing-Aktivitäten und Events angeboten.
Schnitzeljagd im Internet, im Fernsehen und in der realen Welt: Im Bericht „Alternate Reality Games – die Werbung von morgen?“ stellt MÖLLER P. im Internet unter http://www.polylog.tv/videothek/videocast/9951/ und im Fernsehen im Programm Polylux (ARD) am 24.11.2007 Beispiele von kreativem viralen Marketing vor: Eine Band verschmilzt die Realität und das Internet im Sinne einer klassischen Schnitzeljagd und als zweites Beispiel wird ein unbekanntes Produkt beworben, in dem ausgewählte Personen ungefragt eine Pizza mit USB-Stick erhalten, auf dem Daten zu einer Website sind. In den Bemerkungen der Internet-Community unterhalb der Reportage auf der Website sind in Folge weitere ähnliche Werbe-Beispiele aufgelistet. RIEDLER (2007) rechnet mit ähnlichen TV-Formaten im europäischen Fernsehen innerhalb der nächsten Jahre. Eine Verschmelzung zwischen TV-Angebot, Handytelefonie und Internet ist laut RIEDLER in den USA bereits ausgestrahlt worden. In einer kurzen Beschreibung könnte man es als „Schnitzeljagd“ nach beliebigen Produkten mit Hilfe von Handy und Navigationsgeräten, die gefilmt werden, bezeichnen. Die Produkte könnten im Sinne von Productplacement beworben werden.
Digitale Labels, Chips, Kundenkarten und Plakatwände
PESATA und STEINDL geben einen Ausblick über 2012 hinaus. In Zukunft wird es mobile Endgeräte geben, die Signale z.B. von Chips und Tags auf Preisschildern oder Labels auf Kleidungsstücken empfangen können. Verknüpft mit Kundendaten und Information für einzelne Kunden öffnet sich ein weites Feld für die Werbung und Kundenkommunikation. In Wesentlichen kann ein Handy, PDA, MDA oder ähnliches Gerät die Plastik-Kundenkarte ersetzen. PESATA weist im Interview darauf hin, dass ähnliche Technologien mit RFID im Logistikbereich, also B2B, im Einsatz sind.
Der Geschäftsführer der GEWISTA urban media Karl Javurek hat in der Vorlesung „Außenwerbung“ 2007 im Universitätslehrgang für Werbung und Verkauf auf künftige Plakate hingewiesen, die Informationen auf Endgeräte übermitteln. Die Möglichkeit Klingeltöne aus einer City Light Vitrine herunterzuladen, gab es bereits.
Der Nachteil ist, dass der Konsument spürbar gläserner wird (Interview PESATA).